Tarifbewegung Metall- und Elektroindustrie

160 Metaller*innen stellen sich Sturmtief Friederike in Nordthüringen

18.01.2018 | Die Metaller*innen bei Norma in Gerbershausen und Magna in Heiligenstadt legten am 18. Januar ab 12:15 Uhr die Arbeit für mehrere Stunden nieder. Auch das Sturmtief Friederike konnte mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h die Forderungen der IG Metall nicht einfach von der Straße fegen. „Wer Wind säht, wird Sturm ernten“ so Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Nordhausen, unter dem Beifall der rund 160 kampfbereiten Warnstreikenden.

Trotz orkanartigen Windböen stellten sie klar, dass man in der 3. Verhandlungsrunde am darauffolgenden Freitag in Erfurt Bewegung erwartet. Unsere Forderung nach 6% mehr Entgelt ist genauso berechtigt wie die Forderung nach Arbeitszeiten, die zum Leben passen.

Für Kinder und Pflege benötigen die Beschäftigten Zeit. Über diese Zeit müssen die Beschäftigten auch selbst bestimmen können und das darf nicht am Geldbeutel scheitern. Genau so muss es zum guten Ton in den Betrieben gehören, dass den Schichtarbeitern auf Grund von gesundheitsgefährdenden Arbeitszeiten (Schichtarbeiter/Nachtarbeiter sterben i. d. R. 5 Jahre früher als Tagarbeiter) bezahlte Freizeit zur Abmilderung der gesundheitlichen Gefährdung eingeräumt wird.

Doch genau bei der Frage der finanziellen Beteiligung verwehren sich die Arbeitgeber permanent. Damit drücken sie sich nicht nur vor der Verantwortung, es scheint ihnen sogar egal zu sein, wie es den Beschäftigten geht. „Resigniert so viel ihr wollt, Hauptsache gehorcht. Oder anders gesagt, seht zu wie ihr mit euren Problemen klar kommt, Hauptsache ihr seid produktiv“. Dafür erntete Spitzbarth Beifall und für die Arbeitgeber gab es Pfiffe.

Jörg Sonntag, IG Metaller und Betriebsratsvorsitzender bei der NORMA, zeigte sich trotz der widrigen Bedingungen erfreut über die Teilnahme der Kollegen*innen. „Es ist gut zu sehen, dass auch im Nordwesten von Thüringen die Belegschaften lernen, gemeinsam zu kämpfen“.

Auf Grund des Sturmtiefs Friederike verzichteten die Warnstreikenden auf die angekündigte Blockade der Hauptstraße nach Uder. So konnten die Kollegen der Polizei den Ort vorzeitig verlassen und auf Grund des Orkans in Not geratenen Menschen die erforderliche Hilfe zukommen lassen. An dieser Stelle auch ein Dank an die kooperative Zusammenarbeit vor Ort.

Von: jz

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