Schweigemarsch und Kundgebung der Erfurter Siemens-Beschäftigten

Demonstration zeigt Entschlossenheit der Beschäftigten und Solidarität von Seiten der Politik

21.11.2017 | Am heutigen Dienstag, den 21. November haben die Beschäftigten des Siemens-Generatorenwerks Erfurt mit einem sehr beindruckenden Signal in Form eines Schweigemarsches gegen den beabsichtigten Personalkahlschlag des Konzernvorstands protestiert. Unterstützt wurden sie von Seiten der Landesregierung, den demokratischen Landtagsfraktionen und auch von Seiten der Landeshauptstadt durch eine breite Welle der Solidarität. An dem Schweigemarsch beteiligten sich über 1.200 Menschen.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall, der zur Kundgebung verhindert war, überbrachte seine solidarischen Grüße und sicherte den Erfurter Beschäftigten die volle Unterstützung des IG Metall Bezirks Mitte im Kampf um ihre Zukunft zu. Köhlinger meinte in dem vorgetragenen Grußwort: „Mit den neuen Plänen für die Siemens-Standorte überschreitet der Konzern die rote Linie. Gegen diese Politik der sozialen Kälte und gesellschaftlichen Verantwortungslosigkeit wehren sich die Betroffenen in Erfurt zu Recht. Die IG Metall wird einen solchen Kahlschlag nicht akzeptieren.“

Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt und Betriebsbetreuer des Erfurter Generatorenwerks wandte sich zur Abschlusskundgebung in seiner Rede an die Beschäftigten und stellte klar: „Das Management von Siemens hat bis zum heutigen Zeitpunkt seine verantwortungslosen Pläne nicht zurückgenommen. Für die Beschäftigten bei Siemens in Deutschland bedeutet dies, dass die Pläne zu Werksschließungen, Verkäufe und zusätzlicher Personalabbau in Kürze den Aufsichtsrat passieren werden. Im Siemens-Generatorenwerk Erfurt sind rund 700 Beschäftigte, mehr als 1.000 Angehörige sowie noch einmal so viele Beschäftigte und Angehörige aus der umliegenden Zuliefer- und Kundenindustrie betroffen. Das ein gesundes Werk auf die rote Liste gesetzt wird, ist für uns vollkommen inakzeptabel.“  

Mario in der Au, Vorsitzender des Betriebsrats des Generatorenwerkes sagte: „Wir fordern den Ausbau von bewährten und zukünftigen Kernkompetenzen, statt kurzfristigen Gewinninteressen den Vorrang einzuräumen. Was heute deutschlandweit bei Siemens passiert, haben in der Vergangenheit auch andere Beschäftigte anderer Unternehmen erleben müssen. Wir wollen, dass sich diese Art von Wirtschaftspolitik ändert. Jetzt tragen wir unseren Kampf gegen die Margenmanager auf der Straße aus. Wir tun dies, für uns, für unsere Kolleginnen und Kollegen an den anderen Standorten und nicht zuletzt für die Menschen in unserer Stadt und unserer Region.“

Von: kjb

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