Politik

Gysi und Ramelow im Thüringer Norden

04.09.2019 | Für den 23. August 2019 hatten sich Gregor Gysi und Bodo Ramelow zu einem Wanderzug im Thüringer Norden, genauer in Neustadt/Harz angekündigt und dabei die Bürger*innen zum Dialog eingeladen. Dieser Einladung sind rund 100 Menschen gefolgt.

Bernd Spitzbarth und Alexander Scharff nutzten ebenfalls kurz vor den Landtagswahlen die Gelegenheit für die IG Metall Nordhausen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern und natürlich den Politikern in Gespräch zu kommen. Die Themen waren schnell gefunden. Von der Frage, woher das Gefühl kommt, abgehängt zu sein, über politische Fehlentwicklungen, der fehlenden Anerkennung von Lebensleistung (Stichwort Rente), der Angst vor einem erneuten Deindustrialisieren bis hin zum Klimaschutz. Gysi und Ramelow machten den Menschen Mut: Sie haben doch viel geschafft. Das was hier geleistet wurde und wird, kann uns zuversichtlich nach vorne blicken lassen. Die Menschen haben allen Grund, nach oben zu schauen. Die politischen Fehlentwicklungen lassen sich nicht dadurch korrigieren, dass immer nur nach unten geschaut wird und die Schwachen zu den Schuldigen gemacht werden. Für Spitzbarth und Gysi liegt ein gravierendes Problem darin, dass für dieselbe oder gar bessere Leistung der Menschen im Osten 30 % weniger ankommt. Allein daran kann man erkennen, wo die Ursachen und das Gefühl, abgehängt zu sein, liegen. Die Ursachen dafür liegen eben nicht unten, sondern oben. Hier muss angesetzt werden. Löhne, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben garantieren. Dazu muss die Tarifbindung für die Menschen zur Selbstverständlichkeit werden. Dafür muss man sich organisieren und kämpfen.

Für Scharff und Ramelow ist Bildung und wirtschaftliche Entwicklung nicht zu trennen. Um die gleichen Entwicklungschancen zu haben, benötigen alle einen barriere- und diskriminierungsfreien Zugang zu Bildung und kultureller Teilhabe. Während die einen sich die Oper live ansehen können, bleibt so manchem nur die CD. Da darf man doch einmal fragen, warum das so ist.

Für die Spaziergänger*innen war es am Ende bei erfrischenden Getränken, etwas vom Bratrost und kultureller Untermalung ein aufschlussreicher Freitagnachmittag.

Wir, die IG Metall Nordhausen, setzen unseren Politik-Dialog mit den Kandidaten*innen der demokratischen Parteien am 16. Oktober 2019 in Nordhausen fort.

Von: bs

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