Siemens Generatorenwerk

Treffen zu Situation des Siemens-Generatorenwerks Erfurt im Thüringer Wirtschaftsministerium

20.10.2017 | Im Thüringer Wirtschaftsministerium fand kurzfristig ein Gespräch zur Situation des Siemens-Generatorenwerks Erfurt statt. Neben Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee nahmen daran der Betriebsratsvorsitzende des Unternehmens, Mario In der Au, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Erfurt, Bernd Spitzbarth, sowie Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein teil.

Gemeinsame Medieninformation von Thüringer Wirtschaftsministerium, Betriebsrat des Siemens-Generatorenwerks Erfurt, IG Metall Erfurt sowie Stadt Erfurt vom 19. Oktober 2017

Das Gespräch diente zunächst einem ersten Informationsaustausch über die aktuelle Situation. „Wir haben die bekannten Fakten analysiert – für Bewertungen ist es aber derzeit noch zu früh“, sagte Wirtschaftsminister Tiefensee. Noch sei zu wenig bekannt, um die Situation richtig einschätzen und Konsequenzen daraus ziehen zu können. Er kündigte an, kurzfristig Kontakt mit der Werks- bzw. Konzernleitung aufzunehmen.

Der Betriebsratsvorsitzende Mario In der Au sagte, mögliche Restrukturierungsmaßnahmen des Konzerns dürften nicht zu Lasten der Beschäftigten in Deutschland und an den Standorten gehen. Er verwies nochmals auf die gültigen Vereinbarungen zwischen Firmen- und Arbeitnehmerseite. „Die Arbeitnehmerseite hat noch keinerlei Kenntnis über Maßnahmen erhalten“, sagte er.

IG-Metall-Bevollmächtigter Bernd Spitzbarth erklärte, die IG Metall werde nicht tatenlos zusehen, wenn das Know-How bei Siemens Deutschland und – regional gesehen – des Generatorenwerks Erfurt verschleudert werden solle. „Wird trotzdem der Versuch unternommen, dies durchzusetzen, werden die Beschäftigten mit der IG Metall die Auseinandersetzung auch außerhalb der Werkstore nicht scheuen. Es darf kein Standort aus der Siemens AG herausgebrochen werden.“

Oberbürgermeister Bausewein hob die Bedeutung des Werks für den Wirtschaftsstandort Erfurt hervor: „Das Siemens-Generatorenwerk gehört zu den größten industriellen Arbeitgebern in Erfurt, und wir werden weiterhin alles uns Mögliche tun, um den Standort zu erhalten und zu stärken."

„Erneut gibt es große Unsicherheit unter den Beschäftigten des Siemens-Generatorenwerks“, sagte Tiefensee. „Es geht um rund 700 hoch qualifizierte und hoch motivierte Arbeitnehmer, die in den letzten Jahren manche Höhen und Tiefen durchlebt und trotzdem immer zu ihrem Unternehmen gestanden haben. Ihnen möchte ich sagen, dass die Landesregierung alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür tun wird, damit der Standort auch in Zukunft gesichert bleibt und eine gute Perspektive bekommt.“

Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten, den weiteren Prozess eng zu begleiten und dazu in regelmäßiger Abstimmung zu bleiben.

Von: jz

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