08.03.2021 | Zum internationalen Frauentag nimmt die IG Metall die Altersvorsorgelücke unter die Lupe. Frauen erhalten im Alter niedrigere Renten als Männer und sind häufiger von Altersarmut betroffen. Die Gründe dafür liegen im Erwerbsleben.
„Frauentypische Berufe werden oft schlechter bezahlt. Frauen sind häufiger prekär beschäftigt und machen seltener Karriere. Sie arbeiten häufig in Teilzeit und nehmen längere Auszeiten. Die Entgeltlücke wird so zur Rentenlücke.“, sagt Alexander Scharff von der IG Metall Nordhausen.
Die geschlechtsbezogene Rentenlücke beträgt im Bundesdurchschnitt ca. 53 Prozent. Das bedeutet, Frauen erhalten im Durchschnitt über die Hälfte weniger Rente als Männer. Dabei werden neben der gesetzlichen Rente alle Renteneinkommen berücksichtigt, also auch Einkünfte aus der betrieblichen Altersversorgung und privater Vorsorge.
Für jedes Kind, das vor 1992 geboren wurde, werden 2,5 Entgeltpunkte gutgeschrieben. Für jedes Kind, das 1992 oder später geboren wurden, gibt es drei Entgeltpunkte. Diese zusätzlichen Entgeltpunkte sollen die durch Auszeiten oder Teilzeittätigkeit entgangenen Entgeltpunkte beim späteren Rentenbezug ersetzen. Sie schließen aber nicht die Rentenlücke, die sich aus jahrelanger Teilzeittätigkeit oder dem dauerhaften Verzicht auf Erwerbstätigkeit ergibt.
„Wenn die Sorgearbeit in der Familie nicht partnerschaftlich geteilt wird, sollte das Risiko für die Alterssicherung partnerschaftlich getragen werden. Zum Beispiel durch freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung.“, heißt es aus den Reihen des Ortsfrauenausschusses der IG Metall.
Zum Schließen des sogenannten Gender Pension Gaps, also der geschlechterspezifischen Rentenlücke, setzt sich die IG Metall für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung, die gleichberechtigte Teilhabe der Frauen am Erwerbsleben ein und fordert folgende Punkte: