METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE

Erneuter Warnstreik bei TRIMET

23.08.2017 | Am Donnerstag, den 23. August hatte die IG Metall Halberstadt die Beschäftigten der fünf zur TRIMET SE gehörenden Betriebe in Harzgerode zum zweiten Mal zum Warnstreik aufgerufen. Die Kolleginnen und Kollegen von Trimet in Sömmerda beteiligten sich an dem Warnstreik mit einer Delegation der hiesigen Beschäftigten.

Seit fünf Jahren kämpfen die Beschäftigten der TRIMET - Betriebe in Harzgerode und Sömmerda um einen Tarifvertrag, mit dem die betrieblichen Arbeitsbedingungen, insbesondere die Entgelte, an die tariflichen Standards der Metall- und Elektroindustrie herangeführt werden sollen. Die Differenz zu den tariflichen Entgelten beträgt in den Harzgeröder Trimet-Betrieben um die 10 Prozent. Auch bei der Arbeitszeit, Urlaubsgeld oder der Sonderzahlung klafft die Lücke zum in Sachsen-Anhalt geltenden Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie noch sehr weit auseinander.

Die IG Metallerinnen und Metaller fordern, diese Lücke mit einem Tarifvertrag zu schließen. Doch die Verhandlungen geraten immer wieder ins Stocken. Seit dem 1. Januar 2017 gibt es keine tarifliche Regelung mehr über einen weiteren Heranführungsschritt an den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalt. Von Unternehmensseite wurde lediglich ein Termin für Oktober dieses Jahres unverbindlich in Aussicht gestellt. Die Mitglieder der IG Metall sind über dieses Vorgehen mehr als empört. "Das alles lässt uns an einem ernsthaften Verhandlungswillen auf Arbeitgeberseite stark zweifeln. Zumal wir schon einmal die Unternehmensseite 2015 mit einem Warnstreik an den Verhandlungstisch zurückholen mussten", kommentiert Tatjana Stoll, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Halberstadt. "Wir fragen uns, warum die Trimet-Betriebe in den alten Bundesländern alle tarifgebunden sind und warum das Unternehmen in ihren Betrieben in den neuen Bundesländern eine Angleichung der Arbeitsbedingungen durch einen Heranführungstarifvertrag verweigert. 28 Jahre nach der Deutschen Einheit gibt es immer noch keine Einheit bei der Trimet SE", so Stoll weiter. Mit einer überwältigenden Beteiligung an dem Warnstreik traten die Beschäftigten dieser Ungleichbehandlung und der Hinhaltetaktik entgegen und erhöhten den Druck auf den Arbeitgeber. Ihr Kampf für den Tarif wurde von etlichen Betrieben aus der Region und anderen DGB Gewerkschaften mit Delegationen tatkräftig unterstützt.

Von: kjb

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