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IG Metall erstellt eigene Forderung

09.03.2022 | Die sehr ernste Lage zwingt zur Notwehr. Die IG Metall-Tarifkommission aller Standorte fordert einstimmig einen Sozialtarifvertrag für die IG Metall- Mitglieder. Statt Garantien und Perspektiven für die Zukunft aller Standorte aufzuzeigen und die vorhandenen Arbeitsplätze abzusichern, wollen Musashi und der Arbeitgeberverband, dass die Beschäftigten auf Entgelt verzichten.

Entgeltverzicht sichert keinen einzigen Arbeitsplatz. Die Antwort der bundesweiten Tarifkommissionen und aller Mitgliederversammlungen der IG Metall: Einstimmiger Beschluss für die Forderung nach einem Sozialtarifvertrag und aktive Vorbereitung eines harten Arbeitskampfes in den nächsten Wochen.

»Das unternehmerische Risiko muss von der Kapitalseite getragen werden. Alle Standorte kämpfen zusammen und solidarisch für einen gemeinsamen Sozialtarifvertrag. Wir bereiten uns jetzt auf einen harten Arbeitskampf vor: Eure Krise zahlen wir nicht! Alle sind zur aktiven Beteiligung aufgerufen. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren« sind sich die IG Metall-Delegierten aller Standorte mit dem Konzernbetriebsrat Musashi Europe in dieser ernsten Stunde einig.

Der Antrag des Arbeitgeberverbandes und der Geschäftsführung von Musashi Europe nach § 4 des Tarifvertrags »Zukunftssicherung und Wettbewerbsfähigkeit«, sorgte für Aufregung an allen Standorten. Die Forderungen des Arbeitgebers in seiner »10-Punkte-Giftliste« waren nicht nur »Wünsch-Dir-was«, sondern eine Provokation der IG Metall- Mitglieder aller Standorte und Werke.

In den Mitgliederversammlungen wurden zahlreiche Beispiele vorgetragen, dass an vielen Stellen die Produktion nicht rund läuft und die Beschäftigten bei der Problemlösung nicht gehört werden. Das Missmanagement der letzten Jahrzehnte wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen: Entgeltverzicht und nicht »Besser statt billiger«, weiter Diktat statt Beteiligung, keine Wertschätzung und keinen Respekt für die Belegschaften.

Die IG Metall lässt zurzeit die wirtschaftlichen Zahlen prüfen. Die Mitglieder der IG Metall werden abschließend entscheiden. Vor dem Hintergrund, dass eine »defensive« Situation in der Friedenspflicht besteht, und keine Garantien und Sicherheiten für Zukunft, Arbeitsplätze und alle Standorte belastbar vorliegen, haben die örtlichen Tarifkommissionen und die zentrale bundesweite Tarifkommission, am 2. März 2022 beschlossen: Solidarisch gemeinsam in die Offensive zu gehen und zur fairen, gerechten und sozialen Gestaltung der Transformation, einen Sozialtarifvertrag als Auffangnetz zu fordern.

Nun sind die Tarifforderungen übergeben und der Arbeitgeberverband zu Tarifverhandlungen über den Sozialtarifvertrag aufgefordert.

Von: bs

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