Tarifbewegung

Teilhabe und eine sichere Zukunft statt Almosen und Respektlosigkeit

24.03.2021 | Mit ihrem zweiten Warnstreik in dieser Tarifauseinandersetzung stellten sich die Beschäftigten der NORMA Gerbershausen und der MAGNA Heilbad Heiligenstadt hinter den Forderungen der IG Metall. Auf einer gemeinsamen Kundgebung vor dem Werktor der MAGNA in Heilbad Heiligenstadt am 23. März 2021 verlangten die Teilnehmer von den Arbeitgebern in Thüringen nun endlich Bewegung.

Foto: IG Metall Nordhausen

Beschäftigung sichern, Zukunft gestalten, Kaufkraft stärken – ist und bleibt das wichtige Anliegen.  Das man auch unter Pandemiebedingungen mit Abstand für Anstand und Respekt seine Grundrechte wahrnehmen kann, stellte Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Nordthüringen zu Beginn der Kundgebung fest und bedankte sich bei den Kolleg:innen.

Dass sich nun die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen bewegten, begrüßte Spitzbarth ausdrücklich. "Bei einer zu erwartenden Inflationsrate von 2,1% in diesem und 1,9% in kommenden Jahr müssen die Arbeitgeber nun endlich von den Bäumen klettern und ein akzeptables Angebot vorlegen", fordert Spitzbarth. Wer noch immer behauptet, dass wir, die Arbeitnehmer:innen, den Gürtel enger schnallen sollen, sollte sich endlich einmal mit den erzielten Rekordgewinnen im Corona-Jahr 2020 bei den Konzernen auseinandersetzen. 600 Mio. € bei Continental oder 1,4 Mrd. € beim Daimler standen bzw. stehen als Dividendenausschüttung auf der Tagesordnung. Das sind die von den Menschen in den Betrieben und hauptsächlich in den Zulieferindustrien erarbeiteten Ergebnisse. Es ist an der Zeit, statt Dividenden auszuschütten, den Menschen Arbeitsplatzsicherheit und Teilhabe zu geben. Alles andere ist unanständig und moralisch verwerflich. Abschließend fordert Spitzbarth die Thüringer Arbeitgeber auf, mit einem annehmbaren Angebot statt mit Almosen in die nächste Verhandlung einzusteigen.

Klaus Dietzel und Swen Niekler von der NORMA Germany forderten die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung aufzugeben und endlich Lösungen mit der IG Metall zu vereinbaren. Standortschließungen, Verlagerungen und betriebsbedingte Kündigungen müssen der Vergangenheit angehören. Die Zukunft liegt in einer sozial ausgerichteten Gesellschaft und nicht im Wettbewerb der billigsten und schmutzigsten Arbeitsbedingungen. Niekler betonte, dass die Angleichung der Arbeitszeit ein wichtiges Anliegen der Menschen sei und rät den Arbeitgebern in Thüringen dieses ernst zu nehmen: "Nach 31 Jahren der Einheit kann man langsam erwarten, dass der Thüringer Arbeitgeberverband seine Rolle als Sozialpartner endlich einnimmt und an der Verwirklichung der sozialen Einheit mitwirkt." Andreas Jaschke, Betriebsrat bei der MAGNA fügte hinzu: "Es ist keine Frage, wir stehen hinter unseren Forderungen und wissen sehr genau wo wir ohne einer starken IG Metall stehe würden. Es geht um nichts anderes als um eine sichere Zukunft."

Von: bs

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