IG Metall macht Druck

Erste Protestaktionen gegen die NORMA-Werkschließung

02.07.2020 | Nachdem der Verbindungselemente-Hersteller Norma im Jahr 2019 geplante Einsparungen in Höhe von 40-45 Millionen Euro verkündete, steht inzwischen fest, dass es sich bei den Plänen u.a. um die Werkschließung des Produktionsstandorts in Gerbershausen handelt.

Rund 70 Beschäftigte haben sich am Dienstag, den 30. Juni 2020, 5 vor 12 vor dem Werkstor versammelt, um ihrem Unmut Luft zu machen und Druck auf die zeitgleich stattfindende Hauptversammlung des Unternehmens aufzubauen. Gleiches geschah am Stammsitz des Unternehmens in Maintal.

„Von einer Schließung des Werks sind rund 180 Menschen betroffen, denen man ihre Existenzgrundlage entziehen will. Daran hängen über 500 Familienmitglieder und eine ganze Region. Das werden wir uns nicht gefallen lassen.“, sagt IG Metall Vertreter Alexander Scharff während der Protestaktion.

Laut Kenntnissen der IG Metall hat das Werk in Gerbershausen schon immer Gewinne eingefahren. Die geplanten Verlagerungen von rentierlichen Produkten in die Tschechische Republik, bezeichnet der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Bernd Spitzbarth, als „Reine Profitgier. Es geht uns nicht um 3 Cent Abfindung. Es geht uns um den Erhalt des Standorts und tarifgebundener Arbeitsplätze in Gerbershausen und Maintal. Darum kämpfen wir!“

Gefordert wird die Beendigung der Schließungspläne und Verhandlungen über eine innovative Ausrichtung beider Produktionsstandorte. Die Gewerkschaft versicherte gestern, die Protestaktion sei erst der Anfang. Man habe einen langen Atem. Sichtlich erfreut über die gute Teilnahme und die Bereitschaft für die gemeinsamen Interessen einzustehen, zeigte sich derweil Betriebsrat Swen Niekler. „Es ist gut zu sehen, dass fast alle im Werk anwesenden Beschäftigten vors Tor gekommen sind. Das macht Mut!“

Von: bs

Unsere Social Media Kanäle