NORMA

Schulterschluss für Standort- und Beschäftigungssicherung - Politik steht an der Seite der NORMA-Beschäftigten

13.07.2020 | Auf der Mitgliederversammlung der IG Metall bei der NORMA Germany in Gerbershausen haben sich am Samstag, den 11. Juli 2020, Vertreter*innen der Thüringer Landespolitik in den Dialog mit den Kolleg*innen der NORMA begeben.

Gekommen sind die wirtschaftspolitischen Sprecher*innen der Fraktionen von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, DIE LINKE und SPD sowie Thadäus König, der für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis innehat und im Eichsfeld beheimatet ist. Dass es um mehr als die Überwindung einer Pandemie geht, ist allen Beteiligten bewusst. Es geht um Arbeit der Zukunft, um die soziale Marktwirtschaft und Standortpolitik. Aus den Reihen der Politik wurde den Beschäftigten der NORMA uneingeschränkte Unterstützung für ihren Kampf um die Erhaltung der Arbeitsplätze und des Standortes zugesagt.

Thadäus König, CDU: „Noch im Oktober vergangen Jahres war ich zu Besuch bei der NORMA, die Beschäftigten wurden gelobt, der Standort als sicher dargestellt. Für mich vollkommen unverständlich, warum der Betrieb hier nun abgewickelt werden soll. Die Beschäftigten haben meine hundertprozentige Unterstützung, aber es wird nicht leicht. Wir müssen kämpfen.“

Andreas Schubert, DIE LINKE: „Wir müssen in einen Dialogprozess treten – Unternehmensleitung, Beschäftigte und wir als Land. Dabei werden wir Sie unterstützen. Die Wirtschaft sollte für die Menschen da sein, was auch den Aktionären bewusstwerden muss. In Erfurt siedelt sich CATL als Batteriehersteller für die E-Mobilität an. Hier wäre NORMA ein ausgewiesener Zulieferer mit neuen Produkten. Das gehört auf die Tagesordnung, statt die Schließung des Standortes!“

Diana Lehmann, SPD: „Wir müssen dafür sorgen, dass europaweit einheitliche Arbeitsbedingungen herrschen, damit die Löhne nicht mehr als Druckmittel genutzt werden. Und wir brauchen eine andere Förderpolitik, die es den Unternehmen erschwert, nach Auslaufen der Schutzfristen Standorte zu schließen und an anderer Stelle mit neuen Fördermitteln, also auch mit den Steuergeldern der Betroffenen, neu zu eröffnen.“ 

Olaf Müller, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: „Die Geschäftsleitung will aktuell nicht mit den politisch Verantwortlichen reden. Wir müssen gemeinsam Druck machen, damit sie sich mit Ihnen wieder an einen Tisch setzt. Innovative und nachhaltige Wirtschaftspolitik sollten im Fokus des Handelns stehen. NORMA in Gerbershausen könnte zu einem Kompetenzzentrum weiterentwickelt werden, stattdessen soll nun verlagert werden. Das ist ein Skandal.“

Die Geschäftsführung gab letzten Monat bekannt, dass das Unternehmen im Juni 2022 seine Tore schließen und die Produktion nach Tschechien verlagern will. 160 Beschäftigte würden ihren Job verlieren. „Weder die IG Metall, noch die Politik und die Menschen im Eichsfeld wollen das widerspruchs- und geräuschlos passieren lassen“, betont Bernd Spitzbarth, erster Bevollmächtigter der IG Metall Nordhausen.

Von: bs

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