17.01.2018 | Die IG Metall Erfurt hat die zweite Welle an Warnstreiks in der Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie mit einem kraftvollen Auftakt am Mittwoch, den 17. Januar in Weimar beim Baumaschinenhersteller Hydrema begonnen. Am frühen Morgen folgten erneut rund 70 Metallerinnen und Metaller und damit nahezu die komplette Hydrema-Mannschaft der Früh- und Tagschicht dem Aufruf ihrer Gewerkschaft.
Nach einem kurzen Auftakt zogen die Kolleginnen und Kollegen zur Untermauerung ihrer Tarifforderung mit einer Demonstration Richtung Innenstadt. Der Warnstreik dauerte circa zweieinhalb Stunden. Damit begann die Produktion an diesem Tag mit erheblichen Verzögerungen. Prominente Unterstützung erhielten die Warnstreikenden von Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner, Die Linke. Die Ministerin sprach gegenüber den Beschäftigten ihre volle Solidarität aus und bescheinigte der IG Metall, mit ihrer Forderung nach einer verkürzten Vollzeit den Geist der Zeit getroffen zu haben und tarifpolitisch für die Menschen ein zukunftsweisendes Instrument erkämpfen zu wollen. Weiterhin sagte die Ministerin, dass gerade in Zeiten des Fachkräftemangels der Wettbewerb um die besten Köpfe über die besten Arbeitsbedingungen zu gewinnen ist.
Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt sagte in seiner Bilanz beider Warnstreiks: „Bislang haben die Thüringer Arbeitgeber noch nicht von ihrer Kampfrhetorik abgelassen. Noch immer beharren sie auf ihrer Forderung nach deutlichen Verschlechterungen bei den tariflichen Zuschlägen und stellen weiterhin die Rechtmäßigkeit unserer Forderungen in Frage. Da sind andere Arbeitgeberverbände schon weiter. Weil der Thüringer Verband jegliche Signale zur Entspannung des Tarifkonflikts vermissen lässt, sehen wir uns zu einer an Intensität spürbar ausgeweiteten Warnstreikwelle gezwungen.“
Michael Rost, Vertrauensmann der IG Metall und Betriebsratsvorsitzender bei Hydrema in Weimar sagte in seiner Rede an die Beschäftigten: „Wir bleiben standhaft und rücken notfalls noch enger zusammen. Es tut gut, uns mit unserer Forderung nach höheren Entgelten und einer Arbeitszeit, die zum Leben passt, nicht allein zu wissen. Die Solidarität und die Unterstützung von Seiten der Landespolitik ist für uns ein wertvolles Signal zur Durchsetzung unserer berechtigten Forderungen.“