Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Tarifauftakt in Nordhaus - Kolleg*innen bei Norma legen Produktion lahm

08.01.2018 | Mit der Arbeitsniederlegung bei der NORMA Germany in Gerbershausen ist die IG Metall Nordhausen seit 21:45 Uhr in die Tarifbewegung 2018 in die erste Warnstreikwelle der aktuellen Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie Thüringens eingestiegen. Am Warnstreik beteiligten sich die Beschäftigten aus der Spät- und Nachtschicht fast ausnahmslos, so dass die Produktion zu Erliegen kam.

Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Nordhausen begründete noch einmal die Forderungen der IG Metall und ging dann auf den aktuellen Verhandlungsstand Thüringen ein. „Dass die Arbeitgeber mit einer Unterschrift um die Ecke kommen, war nicht zu erwarten. Noch in der ersten Verhandlungsrunde rechnet Kaeser uns vor, wo die Kostenneutralität liege. Demnach zwischen 3% und 3,5%. Auf dem Tisch werden dann 200 Euro Einmalzahlung und eine Erhöhung der Entgelte um 2% gelegt. Das Ganze gebe es aber nur, wenn bei der Arbeitszeitflexibilisierung Gegenleistungen zu erwarten sind. Im Klartext: Arbeitszeitverlängerung nach Belieben der Arbeitgeber. Zeitsouveränität für die Beschäftigten, für Oma und Kinder - Fehlanzeige. Das war wie ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer*innen, die den Erfolg der letzten Jahre mit ihrer Arbeit erwirtschaftet haben. Wer gesellschaftlich verantwortungsvoll agieren will, der darf nicht provozieren. Wenn gute Lösungen erst den Kampf benötigen, dann werden wir uns dem stellen“, sagte Spitzbarth unter Beifall der Kollegen*innen in Gerbershausen und Maintal (Norma Maintal befand sich ebenfalls im Warnstreik und war per Videokonferenz zugeschaltet) abschließend.

Swen Niekler, Vertrauensmann der IG Metall bei NORMA sagte während der Kundgebung: „Hinter und vor uns liegen bei der NORMA erfolgreiche Jahre. Diese Erfolge sind nicht vom Himmel gefallen, es sind die Erfolge der Beschäftigten. Das Angebot sollte man besser eine Kampfansage nennen.

Dass die Arbeitgeber bei unserer Forderung nach einem tariflichen Anspruch auf eine verkürzte Vollzeit mauern, dass sie den Beschäftigten nicht den tariflichen Anspruch auf vorübergehende Arbeitszeitverkürzung bei Pflege und Kindern mit einem Teillohnausgleich gewähren wollen, sind Verhaltensweisen, die in einer modernen, lebendigen Welt nichts zu suchen haben. Wir sind qualitativ und produktiv in der Spitzenklasse, an Flexibilität haben wir es nie missen lassen. Jetzt müssen die Arbeitgeber ihre Flexibilität bei den Belangen der Beschäftigten zeigen. Dazu gehört auch, die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit nun endlich zu vollziehen. Wer hier mauert, der mauert sich selbst ein. Und das will doch keiner mehr“, so Niekler abschließend“.

Von: jz

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