10.01.2018 | Die IG Metall Erfurt hat die erste Warnstreikwelle in der Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie am Mittwoch, den 10. Januar in Weimar beim Baumaschinenhersteller Hydrema und in Erfurt beim Maschinenbauer und Umformspezialisten Schuler Pressen fortgesetzt. Am frühen Morgen folgte mit 90 Metallerinnen und Metallern in Weimar die komplette Hydrema-Mannschaft dem Aufruf ihrer Gewerkschaft. Am Mittag in Erfurt beteiligten sich bei Schuler mit 250 Kolleginnen und Kollegen nahezu die komplette Frühschicht und weite Teile der Tagschicht.
Bernd Spitzbarth, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Erfurt sagte in seiner Bilanz beider Warnstreiks: „Mitten in dieser ersten Warnstreikwelle wird überdeutlich, dass die Metallerinnen und Metaller gewillt sind, ihre Forderungen durchzusetzen. Der Thüringer Arbeitgeberverband heizt die Stimmung künstlich an, indem er weiterhin öffentlich die Warnstreiks als unnötig bezeichnet und die Forderungen der IG Metall juristisch in Frage stellt. Die Kolleginnen und Kollegen registrieren dies sehr wohl und haben verstanden, dass diese Tarifbewegung kein Durchlauf wird und wir uns alles, was wir erreichen wollen, hart erkämpfen müssen. Wir sind vorbereitet und handlungsfähig. Wenn nötig stellen wir dies auch mit einer zweiten Warnstreikwelle oder auch 24 Stunden andauernden Warnstreiks unter Beweis.“
Michael Rost, Vertrauensmann der IG Metall und Betriebsratsvorsitzender bei Hydrema in Weimar sagte in seiner Rede an die Beschäftigten: „Die Metallerinnen und Metaller bei Hydrema stehen zusammen und lassen sich nicht spalten. Wir kämpfen auch um die Angleichung der Arbeitsbedingungen an das Westniveau. Denn 28 Jahre nach der Wende muss mit der Schlechterstellung im Osten endlich Schluss sein. Die Arbeitgeber können auf die Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen bei Hydrema vertrauen.“
Bernd Ludwig, Vertrauensmann der IG Metall und Betriebsratsvorsitzender bei Schuler in Erfurt sagte in seiner Rede zum Warnstreik: „Dem Maschinenbau geht es gut. Die Auftragsbücher der Branche sind voll. Wenn der Konzern in schwierigerem Fahrwasser ist, dann liegt dies nicht an den Beschäftigten. Die Leistungsbereitschaft bei uns ist ungebrochen. In den letzten Monaten hat der Arbeitgeber darauf gerne zurückgegriffen. Nun wollen wir unseren gerechten Anteil. Wir fordern unseren Arbeitgeber auf, auf den Verband einzuwirken und einen fairen Abschluss zu ermöglichen. Die Metallerinnen und Metaller bei Schuler sind fest entschlossen, sich nicht mit mageren zwei Prozent abspeisen zu lassen und für einen ordentlichen Abschluss auch ordentlich zu kämpfen.“