Tarifverhandlung

Beschäftigte bei Snop Automotive in Artern im Warnstreik

07.03.2024 | Nahezu alle von uns aufgerufenen Beschäftigten des Automobilzulieferers Snop Automotive in Artern haben am 6. März in der Zeit von 13.00-15.00 Uhr die Arbeit niedergelegt. Hintergrund des Warnstreiks ist die fehlende Einigung zur Fortschreibung des im Werk geltenden Haustarifvertrags.

Wir haben die Kolleg:innen für den Lückenschluss bei der Inflationsausgleichsprämie zum Ausstand aufgerufen. „In diesem Punkt sind wir arbeitskampffrei, aber auch die Inflationsausgleichsprämie ist lediglich ein Bestandteil einer möglichen Lösung des Tarifkonflikts“, sagt Alexander Scharff, der bei SNOP die Verhandlungen führt.

Im August des vergangenen Jahres beschlossen die IG Metall-Mitglieder bei Snop, dass nach mehr als 10 Jahren Laufzeit des Haustarifvertrages eine Angleichung zum Flächentarifvertrag binnen der nächsten 1-2 Jahre erfolgen soll. Jahrelang waren die Beschäftigten vom Flächenniveau getrennt, Inflation und Preissteigerung taten ihr Übriges. Nach monatelangen Verhandlungen sah alles nach einem Kompromiss aus. Wir schoben Einigungen, beispielsweise zu Fragen der Verbesserungen im sogenannten T-Zug A, einer Leistungszulage und der Absenkung der Arbeitszeit in weitere Verhandlungen des kommenden Jahres. Bei der unbefristeten Übernahme von Auszubildenden, einer Angleichung der Entgelte an den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Thüringen sowie der Ausschüttung eines angemessenen Inflationsausgleichs, sind wir hingegen hart geblieben.

Die Verhandlungen scheiterten letztlich am Zeitpunkt des letzten Angleichungsschritts an die flächentariflichen Entgelte zum 1. Januar 2026. Die Arbeitgeberseite sieht einen letzten Schritt erst Mitte 2026. „Die Kolleginnen und Kollegen waren in vielen Punkten kompromissbereit. Eine Einigung und somit eine Gesamteinigung, inklusive einer Inflationsausgleichsprämie, scheitert nun daran, dass die Arbeitgeberseite eine Angleichung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen erst zum 1. Juli 2026 vorsieht. Unsere rote Linie ist der 1. Januar 2026.“

Ab 1. April sind wir in allen tariflichen Punkten arbeitskampffrei und könnten die Warnstreiks bei Bedarf deutlich ausweiten.

Von: bs

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